Institut für Sozialanthropologie

Ältere Veranstaltungen

Informationsveranstaltung zur beruflichen Praxis ausserhalb der Universität

2019

Im Rahmen des Tutoriums «Einführung in die wissenschaftlichen Arbeitsweisen der Sozialanthropologie» wurde am 27.11.2019 ein Anlass durchgeführt, an dem drei Gäste den Studierenden mögliche berufliche Perspektiven nach dem Studium vorgestellt haben. Die Veranstaltung zog viele interessierte Studierende an und fand in einem angenehmen, lockeren Rahmen statt.

Die Gäste Jessica Bollag (arbeitet als Dozentin und wissenschaftliche Mitarbeiterin bei der PH Bern), Carole Nordmann (arbeitet bei Bio Suisse) und Raquel Mülheim (arbeitet als Hebamme) konnten den Studierenden praxisnah erzählen, was ihnen nach dem Studium widerfahren ist und welche Tipps hilfreich sein könnten.

Davon sind folgende Aspekte besonders hervorgetreten:

  • Inhalte des eigenen Interesse bearbeiten und den Mut haben, eigenes Wissen weiterzugeben, z.B. durch Projekte, Texte, Filme und andere Beiträge.
  • Freiwilligenarbeit leisten, das kann sinnvoll sein, da während dem Studium phasenweise viel Zeit vorhanden ist und diese Art von Arbeit auch als Erfahrung gilt. Am besten in einem Bereich, der mit dem Studium verbunden ist. Auch Praktika während dem Studium können Türöffner für später sein. Solche Aktivitäten helfen für die Zukunft wichtige Kontakte aufzubauen.
  • Die eigene Zukunft planen, jedoch nicht zu starr daran festhalten, denn die Realität wird nicht identisch verlaufen. Ein Plan B bereithalten, falls etwas nicht wie geplant funktionieren sollte.
  • Stellenausschreibungen können auch interpretiert werden, nicht immer wird «Sozialanthropologie» direkt aufgelistet. Somit auch eine Bewerbung senden, wenn nach qualitativen Methoden, kritischem Denken und interdisziplinärer Arbeit gefragt ist.
  • Job suchen im Bereich, der euch interessiert, unabhängig davon ob Sozialanthropolog*innen gesucht werden.
  • Austausch mit Mitstudierenden, oder auch mit Mitarbeitenden über durchschnittliche Löhne, damit sichergestellt werden kann, dass man sich «nicht unter dem eigenen Wert verkauft». Sozialanthropologie und auch geisteswissenschaftliche Studienfächer sind vollwertige Ausbildungen. Hier sollen die Studierenden nicht an ihren eigenen Fähigkeiten zweifeln.
  • Das heisst, sich auch über den Lohn informieren, und weiter zu suchen wenn es nicht passt. Auch weitersuchen wenn die Arbeit nicht erfüllend ist, sich nicht zu schnell mit einer Stelle zufriedengeben.
  • Wissenschaftliches Schreiben, qualitative Methoden, Interviewskompetenzen und ein grundsätzlich kritischer Blick sind aus dem Studium gelernte Kompetenzen die sich weiter in der Arbeitswelt anwenden lassen.

Der Abend war ein Erfolg und wir führen den Anlass im selben Sinne nächstes Jahr weiter.

Die Veranstaltung zur beruflichen Praxis ausserhalb der Universität am 28.11.2018 zog viele Interessierte an. Marianne Helfer, Lisa Blaser und Martin Wälchli erzählten von ihren beruflichen Laufbahnen, nachdem sie ihr Studium der Sozialanthropologie hier in Bern abgeschlossen hatten. 

Aus den Berichten der drei konnte die Zuhörer*innen vor allem zwei wesentliche Aspekte herausziehen: Die Wahl des Studienfachs innerhalb der Geisteswissenschaften ist nicht ausschlaggebend für eine zukünftige Anstellung. Ob man Sozialanthropologie, Religionswissenschaft oder Geschichte studiert hat ist wenig relevant, um eine ausgeschriebene Stelle zu bekommen. Relevanter hingegen sind praktische Erfahrungen. Die drei Gäste empfahlen den Studierenden schon während des Studiums berufliche Erfahrungen in Bereichen zu sammeln, für die sie sich interessieren - sei es nun im Asylbereich oder im Journalismus. Diese Erfahrungen sind bei der Wahl für eine neue Stellenbesetzung oft das Zünglein an der Waage. 

Darüber hinaus ist es sinnvoll und erfolgsfördernd, Kontakte zu knüpfen und zu pflegen: mit ehemaligen Studierenden und Kolleg*innen. 

Bei der Bewerbung empfiehlt es sich, Wert auf eine optisch ansprechende Gestaltung zu legen und im Anschreiben den eigenen Nutzen für die Firma oder Institution herauszustreichen.