Anna-Lena Wolf ist Sozialanthropologin mit einem Forschungsschwerpunkt an der Schnittstelle von Recht, Politik und Religion. Derzeit entwickelt sie ein neues Forschungsprojekt, in dem sie die Säkularisierung von Familienrechten in Indien im Vergleich zu religiös begründeten Teilen indischer Gesetze zur positiven Diskriminierung untersucht.

Zwischen 2019 und 2025 war Anna-Lena Wolf Postdoktorandin und Dozentin am Seminar für Ethnologie der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg, wo sie ihre Habilitationsforschung zum katholischen Kirchenrecht in zentralen Institutionen des Heiligen Stuhls, der ältesten globalen Bürokratie der Welt, durchführte. Von 2014 bis 2018 war sie Doktorandin und Dozentin am Institut für Sozialanthropologie der Universität Bern. In ihrer Promotion analysierte sie, wie alltägliche Gerechtigkeitsvorstellungen auf Teeplantagen im nordostindischen Bundesstaat Assam im Kontext einer umfassenden indischen Arbeitsrechtsreform ausgehandelt werden. In ihrer auf der Promotion basierenden Monografie Labor on the Line (Cornell University Press) schlägt Anna-Lena Wolf unterschiedliche Funktionsweisen von Gerechtigkeit vor, um den Zusammenhang zwischen Gerechtigkeitsvorstellungen und Handlungsmöglichkeiten von Menschen zu analysieren. Die Ergebnisse ihrer Forschung wurden zudem in sozialanthropologischen Fachzeitschriften wie Anthropology and Humanism, Anthropology of Work Review und Public Anthropologist veröffentlicht.

Von 2023 bis 2024 war Anna-Lena Wolf Forschungsresidentin am Istituto Svizzero di Roma. Im Rahmen ihrer Promotion verbrachte sie ein Jahr (2014-2015) als Gastwissenschaftlerin am Center for the Study of Law & Governance der Jawaharlal Nehru University in Delhi. Anna-Lena Wolf schloss 2012 ihr Masterstudium in Ethnologie und Geschichte Südasiens an der Universität Heidelberg mit Auszeichnung ab.

Anna-Lena Wolf verfügt über mehr als zehn Jahre Lehrerfahrung an verschiedenen Universitäten. Ihre Lehrtätigkeit umfasst Einführungskurse zu Theorien, Geschichten und Methoden der Sozial- und Kulturanthropologie ebenso wie spezialisierte Seminare zu Gerechtigkeit, religiösem Recht, sozialen Bewegungen, Positionalität, moralischen Ökonomien, Menschenrechten, Universalismus und kulturellem Relativismus.