Carolin Fischer ist seit Februar 2020 Ambizione Research Fellow am Institut für Sozialanthropologie. Sie leitet das vom SNF-finanzierte Projekt Violent Safe Havens? Exploring Articulations and Repercussions of Violence in Refugee Reception and Settlement, Mittels ethnographischer Fallstudien erkundet das Projekt Formen von Gewalt, die Geflüchtete in Norwegen und der Schweiz, trotz rechtlichem Schutzstatus, erfahren. Es ermittelt, inwiefern und mit welchen Auswirkungen unterschiedliche Akteur*innen an der Ausübung von Gewalt beteiligt sind und wie sich erlebte Gewalt auf Alltag, Selbstwahrnehmung und Zukunftsvorstellungen Geflüchteter auswirkt.

Zuvor (2014 – 2019) war Carolin Postdoktorandin im Projekt Gender as a Boundary Marker in Migration, Citizenship and Belonging (https://nccr-onthemove.ch/projects/gender-as-boundary-marker-in-migration-and-mobility-case-studies-from-switzerland/) an der Universität Neuchâtel als Teil des NCCR – on the move. Desweiteren leitete sie ein internationales Forschungsprojekt mit dem Titel Engendering migration, development and belonging: The experiences of recently arrived Afghans in Europe, für das sie Förderung vom Swiss Network of International Studies (SNIS) erhielt (https://snis.ch/project/engendering-migration-development-and-belonging-the-experiences-of-recently-arrived-afghans-in-europe/). Als Lehrbeauftragte war Carolin an den Universitäten Neuchâtel, Basel und Oxford tätig.

Carolin absolvierte ihr Doktorat (DPhil) an der Universität Oxford. Begleitend war sie Forschungsassistentin und Lehrbeauftragte am Centre on Migration, Policy and Society (COMPAS), dem International Migration Institute (IMI) sowie dem Refugee Studies Centre (RSC). 2007 schloss Carolin ein Diplomstudium in Soziologie an der Universität Bielefeld ab.

Carolins Forschung beschäftigt sich mit Verschränkungen von Migration und Gewalt, wobei Sie insbesondere auf Prekarität, Unsicherheit und Handlungsmacht im Kontext von Flucht und Asyl fokussiert. Ihre aktuelle Forschung umfasst Auseinandersetzungen mit Fragen von Zugehörigkeit, Partizipation, Inklusion und Exklusion. Sie erschliesst diese Themen aus einer reflexiven, intersektionalen Perspektive und stellt somit wesentliche Fragen an die Produktion von Wissen zu Migration und Mobilität. Carolin hat sich ausserdem intensiv mit der Entstehung und Dynamik von Diasporagemeinschaften, sowie transnationalen Beziehungen und Engagements, vorwiegend mithilfe von Theorien der Relationalität, Grenzziehungsprozesse und Handlungsmacht beschäftigt.